Neurostress/Hormone - Dr. Herwig Kuczewski

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Aktuelles


Stress und seine vielen Symptome
Neue Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie

von Dr. Herwig Kuczewski


Die Medizin entwickelt sich ständig dynamisch weiter. Im Folgenden wollen wir Sie über neuere Entwicklungen informieren, die noch nicht in den einschlägigen Massenmedien dargestellt werden. Hier soll es um "Neurostress" gehen. Negative Stresserkrankungen wie "Ausgebranntsein = BURNOUT", psychische Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen , Verdauungsstörungen (Reizdarm), oder die Verschlechterung einer Migräne sind in unserer modernen Zeit mit ihrer ständigen Reizüberflutung extrem häufig, Tendenz stark steigend. Negativer Stress, der sogenannte "Distress", resultiert aus einem ständigen Missverhältnis zwischen Anforderungen und erforderlicher Regenerationszeit. Natürlich ist es naheliegend, hier den Hebel anzusetzen und seine Lebenssituation zu verbessern. Das ist sicherlich auch das Wichtigste, nur leider nicht immer möglich. Viele äußere Zwänge lassen sich nicht eben abschütteln. Was aber mittlerweile geht, ist die Regeneration des Gehirns mit sehr gut verträglichen Naturstoffen zu verbessern und beschleunigen. Stress macht im Körper sehr viele unterschiedliche Veränderungen. Die Stressreaktion läuft in unterschiedlichen Phasen ab. Man kann biochemisch mittlerweile recht genau diagnostizieren, in welcher Phase der Stressreaktion sich ein Mensch befindet.

Unser Gehirn ist eine ständig auf Hochtouren laufendes Organ, in dem die Feinsteuerung von aktivierenden und hemmenden Botenstoffen durchgeführt wird. Das Gleichgewicht beider Botenstoffgruppen untereinander ist fein eingestellt und wird je nach Phase der Stressreaktion unterschiedlich gestört. Wichtig ist daher, dass nicht wahllos therapiert wird, sondern das Konzentrationsverhältnis der Neurotransmitter vor einer Therapie bestimmt wird. Man weiß, dass Störungen im Gehirn bei all diesen Erkrankungen eine entscheidende Rolle spielen, vor allem die Neurotransmitter, also die Botenstoffe, mit denen die Nervenzellen untereinander kommunizieren. Nur was ist zuerst da? Macht Stress durch den erhöhten Verbrauch eine Konzentrations-Absenkung oder kommt die Erschöpfung, weil ein Stoff fehlt? Ich denke, dass beides stimmt!


Neben den Botenstoffen spielen die Hormone, vor allem das Kortisol, ein große Rolle. Kortisol ist ein lebenswichtiges Hormon, das u.a. der Energiebereitstellung dient. Es wird im Organismus in einem charakteristischen täglichen Rhythmus gebildet. Störungen dieser Rhythmik machen Symptome und können z.B. durch Messungen diagnostiziert werden. Man kann all diese Stoffe im Körper messen, beispielsweise im Blut, im Speichel oder im Urin.
Überhaupt sind die Hormone die wichtigsten und potentesten Schaltstoffe im Körper, seien es die Schilddrüse mit den Schilddrüsenhormonen, die Nebennieren mit z.B. Cortisol und DHEA oder auch die Eierstöcke und Hoden mit den diversen Geschlechtshormonen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Drüsen ist komplex. Oft ist die Therapie erst dann erfolgreich, wenn man alle wesentlichen Systeme in der Diagnostik und Therapie berücksichtigt. Die Labordiagnostik der Hormone wird glücklicherweise in den meisten Fällen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Die Biochemie von Stress - Therapie

Bei niedrigen Neurotransmitter-Spiegeln kann man therapeutisch auf die Herstellung dieser fehlenden Stoffe im Körper Einfluss nehmen, indem man z.B. Vorstufen dieser Stoffe mit ergänzenden Nährstoffen dem Körper im Überschuss anbietet. Diese Behandlung mit "Präkursoren" kommt aus den USA und findet zunehmend den Weg nach Europa. Die Regeneration unseres Gehirns wird durch die Gabe dieser Bio-Präparate erheblich beschleunigt. Unabdingbar ist natürlich, wenn irgend möglich, eine Veränderung des Stress-auslösenden Verhaltens. Ein ganz großer Vorteil des Verfahrens ist, dass es sehr viel weniger Nebenwirkungen - nämlich praktisch keine!- hat, als zum Beispiel die Therapie mit klassischen Antidepressiva. Sind dennoch Psychopharmaka erforderlich, können häufig die eingesetzten Dosierungen reduziert werden. Sehr schade ist, dass diese vielversprechende Diagnostik und Therapie bisher nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird. Die Kosten belaufen sich für die Diagnostik auf ca 100 bis 200 Euro, unser Beratungshonorar beträgt meist 10 bis 40 Euro pro Beratung, je nach Zeitbedarf, und wird nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet.

Unser Therapieangebot ist für jedermann offen.  

Ein tolles Buch zum Thema: Balance statt Burn-out: Der erfolgreiche Umgang mit Stress und Belastungssituationen Von Prof. Dr. Klaus Linneweh, Prof. Dr. Armin Heufelder , Dr. Monika Flasnoecker, ISBN-10: 3886039811, 29,90 Euro

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